Donnerstag, 7. Juni 2012

06.06. Olfen, alter Steveraue. Die Bergung der toten Jungstörche.


Heute gibts traurige Nachrichten.
Die eine kommt aus Duisburg Walsum.
Dort sind nun schon im dritten Jahr die Jungen eingegangen. Wieder mal im Alter von ca. 4 Wochen. Da das nun doch sehr merkwürdig ist, wurden gestern die 3 toten Küken (es waren mal 4) aus dem Nest geholt und nach Krefeld in ein Institut zur weiteren Untersuchung geschickt.
Vielleicht findet man ja einen Hinweis.
Dieser Artikel stand in der WAZ


Dann bekam ich gestern einen Anruf von einem Storchenfreund aus Haltern:
"Schlechte Nachrichten aus Olfen. In der alten Steveraue sind die Jungen tot"
Welch ein Schock!! Ich war fix und fertig!!
Weiter erzählte er, dass es wohl Kämpfe gab, die die Jungen nicht überlebt haben.
Heute am späten Nachmittag sollte dort die Beringung statt finden und ich wollte sowieso hin fahren. Nun natürlich erst recht. 
Statt der Beringung wurden heute die toten Jungstörche geborgen.
Sie waren schon so groß. Etwa so alt wie die Hervester Jungen
Ich kam dort am Nest an und sah 2 Störche auf dem Nest.
Sie waren sehr unruhig, haben viel geklappert, immer mal im Nest gestochert, an den toten Jungen gezupft. 




Ich konnte sogar mehrere Kopulationen beobachten.
Dass das Männchen auch beringt ist, habe ich nicht bemerkt.
Ohne Fernglas sieht man es auf die Entfernung nicht.
Das alte Männchen dort ist unberingt.


Kurze Zeit kamen Horstbetreuer, Beringer, Presse gemeinsam mit dem Betreuer der Aue und dem Fahrer des Hubsteigers.
Der Horstbetreuer meinte, ein neues Paar hätte den Horst nun erobert.
Der Horstbetreuer erzählte mir, am Samstag Vormittag wurde das Männchen zuletzt auf dem Horst gesehen. Es gab immer wieder Angriffe auf den Horst.
Das Weibchen war alleine und einfach nicht in der Lage, die Jungen zu beschützen, zu füttern und das Nest zu verteidigen. Dazu kam auch der viele Regen und die Kälte. Das alles und die Angriffe haben die Jungen nicht überlebt.
Die Kadaver wiesen auch Verletzungen auf. 

Aufwärts gehts, die Wildpferde finden es wie immer sehr interessant.
Während die toten Jungtiere geborgen wurden, hat der Horstbetreuer und der Betreuer der Pferde usw. nach dem alten Männchen gesucht.
Wo er abgeblieben ist, weiß man nicht.
Ein toter, unberingter Storch wurde bisher nicht gefunden, ein verletzter Storch wurde auch nicht gemeldet.



Die Störche machten sich aus dem Staub, flogen aber nicht weit weg und warteten in der Wiese ab, was da passiert.


Die Kadaver der Jungen wurden geborgen 


Noch mehr Nachwuchs gab es bei den Wildpferden 



Wir fuhren dann weiter zur Beringung in der neuen Aue.
Dort bat der Horstbetreuer darum, ob wir mal versuchen könnten, die Ringe abzulesen.
Auf dem Rückweg fuhren wir noch mal an der alten Aue vorbei.
Günter aus Dorsten hatte sein Spektiv dabei.
Wir konnten die Ringe ablesen.
Und nun wird es spannend.
Der eine Storch war beringt mit der Nummer
DEW 7X240, das ist das Weibchen von diesem Horst.
Der andere Storch ist beringt mit
DEW 5X828.
Und nun wird es spannend. Dieser Storch ist ein alter Bekannter.
Er hatte 2010 ein kurzes Intermezzo mit der Störchin aus der neuen Steveraue, wurde aber vom Männchen verjagt, als dieser aus dem Süden zurück kehrte.
Danach wurde er in Hervest abgelesen.
Das stand damals darüber in der Zeitung 


2011 tauchte er ebenfalls ein paar mal in Hervest auf.

Das ist der Bericht der Beringungszentrale über diesen Storch.
Bemerkenswert ist, dass er und die Olfener Störchin aus der Gegend um Darmstadt kommen.


Danach ging es weiter zur Beringung in der neuen Steveraue.


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